Abgase im auto innenraum gefährlich
In Hamburg gibt es schon Fahrverbote für Diesel , Stuttgart will nachziehen. Der Grund: Die Städte haben ein Problem mit ihrer Luftqualität - zu hohe Stickstoffdioxid-Werte NO2. Vor allem alte Dieselfahrzeuge pusten hohe Mengen Stickoxide in die Luft, die mit Sauerstoff zu giftigem Stickstoffdioxid reagieren. Doch auch die Abgaswerte in den Fahrzeugen selbst sind bedenklich für die Gesundheit. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit gelten deshalb EU-weite Grenzwerte. Im Jahresdurchschnitt dürfen an den Messstationen 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft nicht überschritten werden. Der Stundengrenzwert von Mikrogramm darf im Jahr maximal mal vorkommen. Doch was ist eigentlich mit den Autofahrern selbst? Wissen Sie, ob Ihr Auto einen Aktivkohlefilter hat? Im Auftrag der "Auto Bild" haben Forscher der Universität Heidelberg die Stickstoffdioxid-Belastung im Autoinnenraum gemessen. Panorama hat die Messungen gemeinsam mit den Autojournalisten ausgewertet. Bei Testfahrten im Stadtverkehr zwischen Düsseldorf und Köln lag die durchschnittliche Stickstoffdioxid-Belastung bei 84,7 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.
Abgase im Auto: Warum Innenraum-Kontamination gefährlich ist
Probleme mit Feinstaub hat München zwar nicht. Autofahrer müssen sich aber wohl auch an der Isar auf Einschränkungen einstellen. Von Dominik Hutter. Während der Fahrt durch München erfasst ein Gerät die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid im Freien wie im Wageninneren. Der Durchschnittswert für die Innenstadt liegt im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr bei 91 Mikrogramm, der für den Mittleren Ring bei , für die Autobahnen bei 78 und in den Münchner Tunnels bei Mehrmals am Tag sind die beiden Forscher eine Strecke von 44 Kilometern abgefahren. Morgens sind die Werte mindestens doppelt so hoch, wie die Testfahrten ergeben haben. Mit dem Messgerät kann Pöhler immer sagen, ob ein Diesel vor ihm fährt. Bei Benzinern sind die Stickstoffdioxid-Emissionen wegen des Katalysators kaum mehr messbar. Aus Dieselautos aber kommt das Reizgas praktisch ungefiltert durch die Lüftung ins Fahrzeuginnere. Ein Pollenfilter, wie er inzwischen in den meisten modernen Autos eingebaut ist, hilft nichts - er hält höchstens Feinstaub ab.
| Gefahren von Auto-Abgasen im Innenraum: Was Sie wissen müssen | Mehr Gesundheitsthemen finden Sie hier. Hinter alten Diesel-Pkw stinkt es besonders stark. |
| Abgase im Fahrzeuginnenraum: Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen | In Hamburg gibt es schon Fahrverbote für DieselStuttgart will nachziehen. Der Grund: Die Städte haben ein Problem mit ihrer Luftqualität - zu hohe Stickstoffdioxid-Werte NO2. |
Gefahren von Auto-Abgasen im Innenraum: Was Sie wissen müssen
Mehr Gesundheitsthemen finden Sie hier. Hinter alten Diesel-Pkw stinkt es besonders stark. Dafür gibt es zwei Gründe. Der Hauptgrund liegt in den Autos selbst, die Schadstoffe durch den Auspuff in die Luft jagen. Das Problem: Die Abgasreinigung der Dieselmotoren funktioniert bei Kälte schlechter. Laut Umweltbundesamt ist die Technik in den Fahrzeugen auf Laborbedingungen bei Raumtemperatur optimiert. Sinken die Temperaturen wie im Winter, steigen die Stickoxidwerte. Selbst einige EuroDiesel können über dem Grenzwert liegen. Einen weiteren Grund liefern die meteorologischen Randbedingen: Im Winter ist der Luftaustausch häufig stark eingeschränkt. Solche winterlichen Inversionswetterlagen führen dazu, dass sich die Schadstoffe in der Luft anreichern. Das könne beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. In einem Versuch an der Deutschen Sporthochschule Köln für die TV-Sendung "Quarks" sollte ein Radfahrer auf einem Ergometer sein Wohlfühltempo fahren. Das Ergebnis: Er atmete bis zu viermal tiefer Luft ein als im Normalzustand, exakt waren es 63 Liter pro Minute.
Abgase im Fahrzeuginnenraum: Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen
Zur gleichen Zeit sind es an der Messstation nur knapp 30 Mikrogramm, an einer anderen Düsseldorfer Messstation 92 Mikrogramm. Die Messstationen werden bewusst dort aufgestellt, wo die Luft besonders verpestet ist. Trotzdem ist die Belastung im Auto noch deutlich höher. Wer häufig Auto fährt, setzt sich deshalb auch Gesundheitsrisiken aus. Für Asthmatiker oder Menschen mit anderen Vorerkrankungen könne das direkte Reizungen wie Husten oder Luftnot verursachen. Noch problematischer sind die Abgase für Berufskraftfahrer oder Pendler. Wenn etwa Pendler täglich im Stau zwei Stunden lang Stickstoffdioxid einatmen, erhöhe das die Verklumpungsbereitschaft im Blut. Bei vorbelasteten Menschen könne das "im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen", so Hoffmann. Trotz dieser Gesundheitsrisiken gibt es bisher keine Vorschriften zum Schutz der Autofahrer. Doch gerade an der Autobahn sind die Abgaswerte besonders hoch - die Forscher aus Heidelberg messen dort im Auto-Inneren Mittelwerte von bis zu ,4 Mikrogramm NO2. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer fordert deshalb Abgasmessungen im Pkw-Innenraum - auch an der Autobahn.